Anhand einer begrifflichen Einteilung hinsichtlich der Form und der Funktion ergeben sich 7 unterschiedliche Magnet-Bauformen:
Knopf- und U-Magnete sowie Haltemagnete in Scheiben- oder Stabform stellen zusammen mit den Schrauben mit Magneteinsatz die größte Gruppe dar. Den Namen Haftmagnete tragen solche Elemente, die zum direkten Befestigen verwendet werden. Rohmagnete dienen in der Regel zum Aufbau von anwendungsspezifischen Magnetsystemen.
Abgesehen von den Knopf- / U- und Rohmagneten kann grundsätzlich von Magnetsystemen gesprochen werden. Sie besitzen auf Grund ihres Aufbaues nur eine Haftebene. Durch Rückschlussbleche wird die gesamte magnetische Energie auf die Haftfläche konzentriert und die räumliche Wirkung des Magnetfeldes begrenzt, um so einer Aufmagnetisierung der Umgebung vorzubeugen.
Innerhalb der verschiedenen Bauformen stehen unterschiedliche Magnetwerkstoffe zur Auswahl. Um anwendungsspezifischen Gegebenheiten möglichst gerecht zu werden, sind in der folgenden Tabelle die wichtigsten Merkmale der jeweiligen Magnetwerkstoffe aufgezeigt.
Bezeichnung | Hartferrit (HF) | AlNiCo (AN) | SmCo (SC) | NdFeB (ND) |
Haftkraft | hoch | mittel | hoch | sehr hoch |
Max. Einsatztemperatur | ≈ 200 °C | ≈ 450 °C | ≈ 200 °C | ≈ 80 °C |
Haftkraft bei Erwärmung | geringer | gleichbleibend gut | geringer | geringer |
Korrosionsbeständigkeit | sehr hoch | sehr hoch | hoch | vernickelt - hoch |
Hergestellt aus | Eisenoxid | Aluminium, Nickel, Cobalt und Eisen | Samarium und Cobalt | Neodym, Eisen und Bor |
Herstellverfahren | Sintern | Sintern, Gießen | Sintern | Sintern |
Mechanische Werkstoffeigenschaften | sehr hart, spröde | sehr hart, zäh | sehr hart, spröde | sehr hart, spröde |
Bearbeitbarkeit | nicht möglich | durch Schleifen mit Diamant möglich | nicht möglich | nicht möglich |
Entmagnetisierbarkeit | mäßig, durch Magnetgegenfelder | leicht, durch Magnetgegenfelder | sehr schwierig, nur durch starke Magnetgegenfelder | schwierig, nur durch starke Magnetgegenfelder |
Preisniveau | sehr günstig | hoch | sehr hoch | günstig |
Die zum Teil starken, anziehenden Kräfte der Magnete sind eine mögliche Gefahrenquelle da z. B. Finger bzw. die Haut gequetscht oder eingeklemmt werden kann. Es sollte deshalb im Umgang mit Magneten auf geeignete Schutzmaßnahmen z. B. Schutzhandschuhe geachtet werden um Verletzungen vorzubeugen. Zudem ist zu beachten, dass sich Magnete je nach Haftkraft aus größeren Abständen anziehen können und ebenso Verletzungsgefahr besteht.
Beim Zusammenprall von Magneten kann es zu Absplitterungen an Kanten oder im Extremfall zum Bruch des Magneten kommen. Speziell Rohmagnete in unverbautem Zustand können bei unsauberer Handhabung betroffen sein.
Magnete dürfen nicht in explosionsgefährdeter Umgebung verbaut werden, da sie Funken auslösen können.
Starke Magnetfelder können elektrische bzw. elektronische Geräte beeinflussen oder beschädigen. Dies gilt z. B. für Herzschrittmacher. Die Angaben der Gerätehersteller für den vorgesehenen Sicherheitsabstand sind zu beachten.
Nachteilige Auswirkungen von Magnetfeldern auf den menschlichen Körper sind bisher nicht bekannt.